SwissEpic 2014:




5. Etappe: Grächen-Zermatt

Heute Samstag stand bereits die Schlussetappe von Grächen zum Zielort Zermatt auf dem Programm. Mit 60km und "nur" 2300 Höhenmeter eine etwas kürzere aber beim genauen Hinschauen nicht zu unterschätzen. Ich fühlte mich heute erneut etwas besser nach meinen Sturzfolgen. Heute war auch das Wetter vor dem Start kurz ein Thema - 2 Stunden vor dem Start war auf dem Radarbild über der Region noch ein größeres Regengebiet sichtbar. Heute galt es neben den üblichen Startvorbereitungen auch die Taschen noch zu packen für den Transfer nach Zermatt. Erneut starteten wir heute zu dritt, ebenso unverändert war unsere Strategie, nämlich möglichst vorne die ersten 200 Höhenmeter zu absolvieren um möglichst in guter Position in die längere, superschöne Singletrailpassage zu gelangen. Mit Highway to Hell (danke Dario) folgte für uns der Start um 0745 bei grauem Himmel aber trocken. Der Plan des zügigen Anstieges ging anfänglich nicht ganz auf, aber nach einigen hundert Metern im Singletrail konnten wir ein paar langsamere Fahrer überholen und hatten danach ziemlich viel Platz, so dass wir den Trail zügig abfahren konnten. Nach der Abfahrt nach Mattsand führte die Strecke teilweise auf Schotterstrassen, teilweise aber auch auf Trails bis nach Täsch, wo ein knackiger Singletrailanstieg nach Zermatt, wo kurz nach dem ersten Anblick des Matterhorns der erste Verpflegungsposten und viel Publikum wartete. Wir lagen zu diesem Zeitpunkt relativ gut im Rennen. Wir waren zwar nach meinem Gefühl eigentlich nicht sehr schnell unterwegs, aber dennoch stetig - und so konnten wir unsere Position halten oder zwischenzeitlich sogar leicht verbessern. Nun folgte der Anstieg nach Sunnegga und dann nach einem wunderschönen Singletrail nochmals ein kurzer flacher Anstieg bis auf knapp 2400m. Dies war der höchste Punkt der SwissEpic. Die folgende Abfahrt erforderte von Fahrer und Material alles ab, so musste in den mit teilweise scharfkantigen Steinen durchsetzten Trails möglichst materialschonend gefahren werden. Dies gelang uns gut und so kamen wir ohne Probleme zur zweiten Verpflegungsstelle auf Furi. Nach Einnahme von weiteren Gels lagen nun noch die letzten 12km auf dem Programm - nicht mehr viel, aber auch dieser Abschnitt teilweise auf ausgesetztem Singletrails erforderte Konzentration. Wir konnten auch den verbleibenden Abschnitt recht zügig absolvieren und sogar nochmals Teams überholen. Heute kamen wir pannen-und sturzfrei mit einer Zeit von 4h53 auf Rang 44 ins Ziel. Mit einer Gesamtzeit von 29h30 für rund 400km und 15000 Höhenmeter belegten wir im Schlussklassement der ersten SwissEpic Rang53 in der Kategorie men. Wir dürfen mit der heutigen Etappe aber auch dem Gesamtergebnis zufrieden sein-insbesondere auch wenn man unsere Zwischenfälle in der ersten und der gröbere Sturz in der zweiten Etappe betrachtet. Die Resultate der einzelnen Etappen waren ein Spiegel der Situation (Material, Sturz und seine Folgen). Die erste SwissEpic ist nun Geschichte. Wir hatten Wetterglück und konnten zudem sehr viele hammermässige Singletrails befahren. An dieser Stelle mal ein herzlicher Dank an alle, die uns in den letzten Tagen unterstützt haben, insbesondere Röbi von Sponser, aber auch dem Team von Perskindol. Nur dank deren Unterstützung war es möglich, dass wir das Rennen überhaupt fertig fahren konnten. Herzlichen Dank aber vorallem an Teamkollege Matt. Wir haben uns in den verschiedensten Situationen sehr gut ergänzt Bilder der SwissEpic gibt's vorerst auf der Veranstalterseite und zu späterem Zeitpunkt auch auf meiner Webseite.

4. Etappe: Grächen-Grächen

Nach dem erneuten Besuch des Physios erfolgte heute der Start zur Königsetappe bei einer speziellen Morgenstimmung auf dem Dorfplatz von Grächen. Wir starteten recht weit vorne im 2. Startblock. Zuerst ging es auch heute in eine kurze Steigung, wo wir wiederum versuchten möglichst weit vorne mitzufahren. Der Start in die Steigung war mir heute definitiv zu schnell, ich überdrehte gleich und musste dafür noch büssen auf der heutigen Etappe. Wir lagen aber auf der steilen Abfahrt in relativ guter Position und konnten so den Trail zügig befahren. Nach Stalden nach ca 12km ging es in den langen Aufstieg bis zum Kulminationspunkt der Etappe auf knapp 2200m. Wir kamen in regelmäßigem Tempo voran, ich musste aber dabei kämpfen bis zum Gipfel, welcher schlussendlich mit einem kurzen Aufstieg zu Fuß erreicht wurde. Der Kampf hat sich aber gelohnt, denn was jetzt folgte waren Singletrails vom Feinsten bis hinunter nach Visp, wo uns auch die ersten Regentropfen der Swissepic erwarteten. Die Fahrt durch das Visper-und Mattertal erfolgte teilweise auf flowigen Trails. Dabei waren wir auch recht zügig unterwegs. Angefeuert wurden wir dabei sogar von der Lokpfeife eines gleichzeitig vorbeifahrenden Zuges. Der Schlussaufstieg nach Grächen war nicht mehrvderselbe wie gestern, so dass der größte Teil fahrend absolviert werden konnte. Ein kurzes Stück ging es noch zu Fuß hoch bevor die letzten ca. 2km bis ins Ziel folgten. Auf den letzten Metern konnten wir mit einem beherzten Zielsprint noch ein Team abfangen. Nach 5h55 hatten wir die 75km und 3300Höhenmeter mit unterschiedlichen Rennphasen - von Leiden und Kampf bis zum Genuss - absolviert. Heute resultierte Rang 52. im Zwischenklassement belegen wir Rang 55. Morgen findet die Schlussetappe nach Zermatt statt. Leider starten wir erneut aus Startblock 2, relativ knapp hinter Startblock 1.

3. Etappe: Leukerbad-Grächen

Heute stand wieder eine Transferetappe auf dem Programm, welche mit 69km, 3000Höhenmeter und wunderschönen Trails bespickt war. Doch als erstes musste ich überhaupt mal sehen ob und unter welchen Umständen mein Start möglich war. Nach einer Testfahrt mit dem Bike (fahren war einfacher als zu Fuß gehen...) und dem Besuch beim Physiotherapeuten stand dem Start nichts mehr im Weg. Das Ziel lag heute ganz klar im pannenfreien finishen. Aus der ersten Startreihe des zweiten Blocks ging es zuerst neutralisiert durch Leukerbad, dann in einen kleineren Anstieg. Matt hielt das Tempo hoch, so dass wir möglichst eine gute Position in der langen Abfahrt hatten. Ich musste abreißen lassen, da mir schnelle Starts nicht sehr liegen und ich vor allem mal schauen musste wie meine Beine drehten. Wir konnten die Abfahrt in aussichtsreicher Position in Angriff nehmen. Bereits kurz nach dem Einstieg sahen wir bei einer Strassenquerung unser Partnerteam am Straßenrand; Marco verletzt und Chrigu nebenan. Somit leider ein Stöckliteam weniger. Wir setzten die Abfahrt fort und mussten dies sofort wegstecken. Viel mehr war Konzentration und Fahrtechnik gefragt. Einigermassen mit erträglichem Schmerz in linkem Arm und Bein schafften wir auch den zweiten Teil der Abfahrt flüssig und sicher. Nach einem kurzen Flachstück im Talboden folgte der Aufstieg Richtung Ergisch und dann weiter über Trails, welche es noch in sich hatten zur Moosalp, dem Höhepunkt der heutigen Etappe. Nun folgte eine wunderschöne flowige Trailabfahrt bis nach Kalpetran. In der kurzen Laufpassage meldete sich Matt's Knie. Der kurze Abstieg war sehr beschwerlich, so dass Matt beim Posten in Kalpetran sich kurz das Knie tapen ließ. Was alles gemacht wurde weiß ich nicht, aber nun zündete Matt den Turbo im sehr steilen Trailaufstieg nach Grächen. Ich konnte längst nicht mithalten, versuchte aber trotzdem stetig vorwärts zu kommen. Auch ich kam irgendwann hoch, wenn auch zu einem großen Teil zu Fuß. Da ich in den steilen, teils mit Wurzeln durchsetzten Passagen Mühe hatte, genügend Druck aus die Pedalen zu bringen und auch das Auf- bzw Absteigen mühsam war für ich, wäre Fähren nicht mehr effizient und auch schmerzhaft gewesen. Nach 5h33 erreichten wir heute das Ziel und belegten damit Platz 60.Das Hauptziel, das Rennen fortsetzen zu können, erreichten wir somit, während für Marco das Rennen mit ausgerenkter Schulter leider vorbei ist. Chrigu darf noch inoffiziell weiterfahren und wird ab Morgen mit uns mitfahren. Nach weiterer Pflege meiner Spuren vom Sturz von gestern geht's morgen in die Königsetappe.

2. Etappe: Leukerbad-Leukerbad

Etappe an Ort war heute das Programm, aber dazwischen lagen 69km und 2750Höhenmeter, ein Abstecher ins Rhonetal und dann mit 1600m am Stück der längste Aufstieg des ganzen Rennens. Nachdem wir die Sorgen der ersten Etappe weggesteckt hatten und das Material wieder auf Vordermann gebracht wurde, gingen wir topmotiviert an den Start im Startblock 2. Leider mussten wir relativ weit hinten im Starterfeld einstehen. Beim Blick nach links und rechts zeigte sich auch, dass wir wohl nicht ganz dort starten konnten wo wir eigentlich hingehörten. Somit war für uns klar, dass wir möglichst schnell Plätzegewinnen müssen um einigermassen in guter Position in die lange, technische Singletrailabfahrt einbiegen zu können. Der Plan ging auf wie wir uns es vorgestellt hatten und somit waren wir in guter Position oben beim Einstieg. Nach kurzem Halt, damit der Wechsel an Matts Bike nachgezogen werden konnte, ging's in die Superschöne Abfahrt. Unsere Devise war "füre luege, füre fahre", diese wurde aber schon bald überschattet durch meinen groben Sturz. Wir waren gut im Rennen, Matt in der vorderen Position, ich bei einer Wegquerung gerade beim Einbiegen in den nächsten Trail, als es an meinem Bike unten einhängte. Blutend musste ich zuerst analysieren, was überhaupt geschehen war: ein Weidezaun war ca. 20cm ab Boden Quer über den Trail hängend! So wasgibts ja nicht an einem Rennen. Wütend saß ich einige Zeit am Boden: schon wieder nicht unser Tag und diesmal wegen eindeutig ungenügender Streckensicherung was ich dann auch noch bildlich festhielt mit der Absicht die Organisatoren zu konfrontieren. Während Matt etwas weiter unten von meinem Sturz erfuhr konnten einige Fahrer im letzten Moment noch abbremsen und den Draht übersteigen. Ich setzte anschließend meine Fahrt fort und traf schon bald auf Matt, der ein ganzes Stück zurückgelaufen war zwischenzeitlich. Im Rest der Abfahrt konnten wir trotz Handicap zeitweise wieder Plätze gut machen. Bei der ersten Verpflegung mussten wir zwangsläufig einen längeren Halt einschalten, mal die Wunde etwas pflegen. Noch schlimmer waren aber die starken Prellungen. Das Beste Mittel war die Bewegung und somit war für mich klar, dass wir weiterfahren. Nach schönen Trails und der Querung der Buthanhängebcke folgte der nächste Verpflegungsposten, wo ich mich kurz pflegen ließ. Nun lag der lange Anstieg vom Talboden bis knapp 2200m bevor. Wir konnten wiederholt Teams überholen im Aufstieg. Was uns erwartete oben sollte Motivation genug sein und bewegen war definitiv besser als stehen bleiben. Nach vollendetem Aufstieg und der Trailpassage ging es schon bald in die Schlussabfahrt Richtung Leukerbad. Ohne größere Probleme schaffen wir diese Passage und so erreichten wir heutenach 5h32 das Ziel, was Rang 64 bedeutete. Das Positive heute waren sicher die Trails und dass Matt's recht gut gehalten hat. Überschattet vom Sturz, der durch ungenügende - um nicht zu sagen fahrlässige Streckensicherung verursacht wurde -ging's für mich nach Zieleinfahrt schon bald Richtung Sanität, wo Wunden und Prellungen mal gepflegt wurden. Wie's mit uns weiter geht wird sich morgen zeigen...

1. Etappe: Verbier-Leukerbad

Heute stand mit über 90km die längste Etappe auf dem Programm: die ersten Kilometer waren uns mehr oder weniger bekannt vom GrandRaid. Nach dem ersten Aufstieg erreichten wir mit der Überfahrt über Croix de Coeur bereits den höchsten Punkt der Etappe. Von den 3000Höhenmeter hatten wir nun bereits etwas über 700 hinter uns. Die Abfahrt führte im Gegensatz zum GrandRaid über Trails. Bereits nach rund 200m mussten wir leider anhalten und meinen eingefahrenen Plattfuß reparieren. Das fing gut an... Es schien, nicht unser Tag zu sein heute, denn nach der Reparatur folgte bereits die nächste. Bei Matt's Bike verhedderte sich die Kette dermaßen unglücklich, dass wir erneut Zeit verloren. Zudem wurden wir nun auch von den Flow-Fahrern überholt wurden, was die Fahrt zusätzlich nervös machte. Dennoch konnten wir einigermassen flüssig weiterfahren Richtung Nendaz. Nach einigen Kilometern folgte der Trail entlang von Suonen. Bei einer Passage mit Kunststoffrohren hatte ich einen Sturz zu verzeichnen. Ich versuchte aber dies möglichst wegzustecken und genoss die wirklich genialen Trails, welche fast Erinnerungen an den Monte Generoso Bikemarathon aufkommen ließen. Nach einigen Kilometer in der Fläche wechselten wir die Talseite. Bei Matt's Hinterreifen machte sich nun Luftverlust bemerkbar. Somit kamen wir auch nicht mehr ganz so zügig voran. Nach einem knackigen Anstieg folgte eine längere Passage entlang von Suonen. Bei der Fahrt über eine kleine Holzbrücke kam Matt nicht rechtzeitig aus dem Pedal, verlor das Gleichgewicht und stürzte in die Tiefe. Das Schaltauge musste provisorisch ein wenig gerichtet werden, dennoch verfing sich kurz darauf die Kette zwischen Hinterrad und Zahnkränzen. Dies erforderte erneut einen Halt mit Reparatur. Auch das Knie von Matt hat etwas abbekommen. Nach erneutem Nachpumpen sowie kurzer Verpflegung folgten noch die letzten rund 10km nach Leukerbad. Der Anstieg hatte es in sich und war teilweise so steil, dass er nicht fahrbar war. So gut wie möglich kämpften wir uns hoch und erreichten nach 6h30 das Ziel. Damit belegten wir Etappenrang 58. Wir zogen heute einen Jour sans ein -hoffentlich den einzigen dieses Rennens. Wir versuchen uns nun so gut wie möglich auf die morgige Etappe mit Start und Ziel in Leukerbad einzustellen, ganz nach dem Motto: füre luege, füre fahre! Der Teamspirit stimmt! Start erfolgt für uns morgen aus Startblock 2.

Prolog

Das lange Warten auf den Saisonhöhepunkt hatte nun endlich ein Ende: Heute Montag erfolgte der Start zum SwissEpic. Es gilt in den nächsten Tagen, über 400km und rund 15000Höhenmeter zu absolvieren. Zusammen mit Teamkollege Matt war ich gestern Sonntag zum Startort Verbier angereist. Es erfolgte sogleich das Check-in inkl. Bike-Check. Nach der Eröffnungsfeier wurde die Prologstrecke vorgestellt. Wir starteten in umgekehrter Startnummern-Reihenfolge, somit ging für uns das SwissEpic erst um 13.28 los. Etwas über 16km mit rund 850Höhenmetern galt es heute zu absolvieren. Wir haben uns vorgenommen, nicht ganz ans Limit zu gehen, dennoch versuchten wir in einigermassen Tempo die längere Steigung hochfahren. Wir rechneten eigentlich damit, von Zeit zu Zeit von hinter uns gestarteten Teams überholt zu werden. Das geschah dann und wann auch, aber insgesamt haben wir wesentlich mehr vor uns gestartete Teams überholen können, was uns zusätzlich motivierte für die Fortsetzung. Nach ca 50Minuten Fahrzeit erfolgte die technische Abfahrt. Im Vorfeld hörte man unterschiedliches von dieser Abfahrt - meist als technisch ziemlich schwierig. Wir ließen uns überraschen. Für den Halter der GoPro Cam war die Abfahrt etwas zu hart, wir freuten uns aber umso mehr am Trail, durchsetzt mit Anliegern, Absätzen, Wurzeln. Nach 1h und 4Min erreichten wir das Ziel. Rang 50 und damit Start im ersten Startblock auf der morgigen 90km Etappe nach Leukerbad. Das Wetter? Beste Bedingungen und die Aussichten sind ebenso...

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